Geschichte

Mehrere Funde beweisen, dass unsere Gegend bereits 2500 Jahre vor Christus bewohnt war.
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Eine eiserne Lanzenspitze, die in der Nähe des sogenannten "Heidloch" gefunden wurde, deutet auf Bewohner aus der Eisenzeit hin (800 - 58 v. Chr.). Diese Rauracher schlossen sich dann wohl auch 58 v. Chr. dem grossen Auszug der Helvetier an.
Von Augusta Raurica her (Augst) wurde unser Gebiet von den Römern besiedelt. Die Anlage des Rebberges im "Paradies" verdanken wir wohl auch den Invasoren aus dem Süden, die sicher dem Bergpfad "Chall" (lat. = callis) und ebenfalls auch der Gemeinde Metzerlen (lat. = maceria = Mäuerchen) die Namen gegeben haben.

Zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert besetzten die Alemannen viele der meist verlassenen römischen Siedlungen. Die frühgermanischen Kistengräber auf "Rugglingen" sind sichere Zeugen jener frühen Phase der Besiedlung.

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Wappen Metzerlen-Mariastein
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Wappen Metzerlen-Mariastein

Wappen Metzerlen-Mariastein

Wappen von Metzerlen-Mariastein in Anlehnung an die Farben der Herren von Rotberg. 1941 eingeführt. Die erste urkundliche Erwähnung "Metzerlon" stammt aus dem Jahre 1194; es gehörte zu den sieben freien Dörfern am Blauen, die vom Kaiser an die von Rotberg belehnt wurden.

Wappen Kanton Solothurn
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Wappen Kanton Solothurn

Wappen Kanton Solothurn

Im Jahre 1502 kam Solothurn in den Besitz des Kirchensatzes von Metzerlen. Damit war ein erster Schritt der Solothurner ins hintere Leimental gemacht. 1515 schliesslich kaufte Solothurn von Arnold IV von Rotberg die ganze Herrschaft Rotberg.

 

"Z'Landschron sin die hochä Murä,
Z'Mätzerlä sind die richä Bure,
Burg isch di freyi Stadt,
Biertel isch dr'Bättelsagg,
Rodersdorf isch dr Anggechibel,
Un Leimä isch dr Deggel driber"

Alter Spruch, Autor unbekannt

 

Während den Reformationswirren verlangten die Metzerler und die Hofstetter 1529 einen reformierten Prediger. Bereits 1534 kehrten jedoch die Metzerler wieder zum alten Glauben zurück.

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Schon lange hatten die Benediktinermönche von Beinwil (SO) den Wunsch, ihr Kloster aus dem abgeschiedenen Lüsseltal nach Mariastein zu verlegen. Nach langwierigen Verhandlungen erhielten die Beinwiler Mönche von der Stadt Solothurn durch Tausch die Kollatur der Dörfer Metzerlen und Hofstetten, so dass sie im Jahre 1645 mit dem Bau des neuen Klosters beginnen konnten.

 

Klosterkirche Mariastein

Um die vielen Pilger zu verpflegen, die mit dem Aufschwung der Wallfahrt über Metzerlen nach Mariastein reisten, ersuchte Josef Kayser im Jahre 1675 um Erteilung eines Tavernenbriefes und eröffnete das "Kreuz" in Metzerlen.

Mehr und mehr griff die Französische Revolution auf das Elsass über. Klöster wurden geplündert, wertvolle Archive verbrannt, und besonders die Juden hatten unter dem neuen Regime schwer zu leiden. Aus Angst vor Übergriffen wurden in allen Leimentaler Dörfern Wachen aufgestellt. Man befürchtete sogar, das Kloster Mariastein würde in Brand gesteckt, weshalb in aller Eile eine Hilfsmannschaft entsandt wurde.
Nach langer Zeit innerer Wirren wurde am 19. Februar 1803 durch Vermittlung Napoleons in Paris die Mediationsakte unterzeichnet, welche aus der zentralistischen Helvetischen Republik wieder einen Bund von 19 selbständigen Kantonen machte. Nachdem Napoleon und sein Heer in der Völkerschlacht von Leipzig vernichtend geschlagen worden war, wollten die alliierten Truppen durch die Schweiz nach Frankreich ziehen. In der Weihnachtsnacht 1813 stürmte ein bayrisches Regiment die Grenzfestung Landskron, wobei 4 Kanonenkugeln bis in die Nähe der Klosterkirche flogen, weshalb an diesem 24. Dezember die Mitternachtsmesse aus Furcht vor weiteren Geschossen in der unterirdischen Gnadenkapelle gehalten wurde.

Pro Landskron

 

Weitere Ereignisse aus der neueren Geschichte

Im Jahre 1831 brachte ein Umsturz in Solothurn eine demokratische Verfassung. Seither hat auch jede Gemeinde einen eigenen Ammann (heute Gemeindepräsident) und in etwa die heutige Form der Gemeindeorganisation.

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Obwohl Metzerlen ein reiches Dorf war und es den Bauern verhältnismässig gut ging, herrschte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem unter den Handwerkern und Taglöhnern so grosse Not, dass die Kartoffeläcker Tag und Nacht bewacht werden mussten. In diesen Jahren entschlossen sich deshalb auch viele Metzeler zur Auswanderung nach Übersee.

Nachdem das Postwesen vom Bund übernommen worden war, wurde ab 1849 die Post von einem Boten ins Dorf gebracht und dann vom Dorfwächter verteilt.
Bis 1895 war lediglich eine Kopfsteuer pro Person oder Familie zu entrichten. Der Bau der Wasserversorgung verursachte jedoch eine so grosse finanzielle Belastung, dass deshalb die Gemeindesteuer eingeführt werden musste.
Seit 1899 kann Metzerlen mit einem öffentlichen Verkehrsmittel erreicht werden. Damals wurde ein zweispänniger Postwagenkurs eröffnet, der zweimal täglich über Mariastein nach Flüh führte. In Flüh erfolgte dann der Anschluss an die Birsigtalbahn (BTB).
Schon 1902 erhielt das Postbüro Mariastein einen direkten Telefonanschluss nach Basel und acht Jahre später (1910) wurde die Gemeinde der elektrischen Stromversorgung angeschlossen.
Als weiteres wichtiges Ereignis für die Gemeinde darf die Gründung der Raiffeisenkasse angesehen werden. Nach einer Orientierungsversammlung im Gasthaus Lämmli und dank der grossen Unterstützung durch den Dorfpfarrer P. Johann Babtist Hürbi konnte bereits kurze Zeit später, nämlich am 30. Dezember 1903, die Gründungsversammlung stattfinden.
Anfang dieses Jahrhunderts bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges herrschten in Metzerlen politisch unruhige Zeiten. Dies führte dazu, dass es eine Zeitlang zwei Musikgesellschaften und zwei Milchgesellschaften gab.
Während des Ersten Weltkrieges wurde auf einem Felssporn an der Strasse über den Chall ein militärischer Beobachtungsposten eingerichtet, der auch im Zweiten Weltkrieg benützt wurde. Da die erste Besatzung - eine welsche Radfahrerpatrouille - den Ort kurzerhand "Felsplatte" nannte, wurde der Name bis heute so beibehalten.

1928 eröffnete die PTT einen Postautokurs nach Flüh, was eine für die damalige Zeit bedeutende Verbesserung der Verbindung mit der Stadt Basel bewirkte. Oskar Bloch-Meier führte diesen ersten Postwagen und löste damit den verdienten Postillion Franz Monnerat ab.
Seit jeher blühte das Vereinsleben in unserer Gemeinde. Es fehlte jedoch ein grösserer Raum für Veranstaltungen jeglicher Art. Der Musikverein regte den Bau einer Mehrzweckhalle an, wie sie vor allem von der jüngeren Generation gewünscht wurde. Der Gemeinderat nahm dieses Problem sehr ernst und rief eine Kommission ins Leben, die bereits nach kurzer Zeit ein kostengünstiges Projekt vorlegen konnte, welches von der Gemeindeversammlung beinahe einstimmig angenommen wurde. So konnte die lang ersehnte Mehrzweckhalle bereits am 25. Februar 1973 feierlich eingeweiht werden und wird seither von den Vereinen rege benutzt.

 

Aufhebung und Wiederherstellung des Klosters Mariastein

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Das Kloster Mariastein hat in seiner Geschichte viele Stürme überlebt. Denken wir nur an die  unruhige Zeit der Französischen Revolution, als die Patres zum ersten Mal ins Exil gehen mussten. Viel schlimmer war jedoch die Zeit des Kulturkampfes, als an der Volksabstimmung vom 4. Oktober 1874 die Reorganisation, sprich "Aufhebung des Klosters" angenommen wurde. Von einem Tag auf den anderen wurden die Mönche auf die Strasse gestellt, fanden aber glücklicherweise im französischen Delle, in der Nähe von Porrentruy, ein neues Zuhause.
Seit 1941 leben wieder vermehrt Patres im Kloster Mariastein, besonders um die Wallfahrtsstätte zu betreuen. Endlich, an der Volksabstimmung vom 7. Mai 1970, wurde die Vorlage zur Wiederherstellung des Klosters mit grossem Mehr angenommen. Mit der heute abgeschlossenen Renovation der Klostergebäude nimmt Mariastein nicht nur im seelsorgerischen Bereich, sondern auch im denk-malpflegerischen Bereich eine bedeutende Stellung im Leimental ein.

Das Oberstufenzentrum Leimental

In den ausgehenden 60er Jahren kam das Projekt einer Kreisschule für die solothurnischen Gemeinden des Leimentals erstmals zur Sprache. Zu dieser Zeit schickten viele Eltern ihre Kinder in die Realschule nach Therwil, worunter auch die Bezirksschule in Mariastein (im Klosterareal) zu leiden hatte.

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Ober-, Sekundar- und Bezirksschulklassen inkl. progymnasialer Abteilung beherbergen sollte. Am 11. Dezember 1969 fand die Gründungsversammlung des Zweckverbandes Kreisschule Leimental statt und am 21. April 1975 konnte das neue Schulhaus von rund 200 Schülern bezogen werden. Nach einem Erweiterungsbau im Jahre 1996 werden heute über 400 Schüler und Schülerinnen unterrichtet.
Der Anteil von 19.7 % von Metzerlen-Mariastein an die damaligen Investitionskosten dokumentiert, dass Metzerlen-Mariastein 1969 bervölkerungsmässig die zweitgrösste Gemeinde im hinteren Leimental war.

OZL Leimental

 

Das Gemeindezentrum

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War es Petrus, der Metzerlen-Mariastein zu neuen Gemeindebauten verhalf? So fragt sich die Redaktion der Broschüre Gemeindezentrum, weil am 8. Juli 1989 der Blitz eines heftigen Sommergewitters die Scheune des Hofs Dreier mitten im Dorf einen Vollbrand entfachte. In einem regelrechten Domino-Effekt kaufte die Gemeinde den Hof Dreier, die Familie Dreier den Hof Rotberg und siedelt aus und die Gemeinde verkaufte im Anschluss die Landreserve im Brünnliacker als Bauland um einen Teil der Investitionen decken zu können. Nach einer längeren und intensiven Planungsphase stellte der Gemeinderat seine Bauanträge an der Gemeindeversammlung vom 13.09.1995 unter folgendem Motto: "Wenn nicht wir es tun, wer denn sonst sollte es tun; wenn nicht jetzt, wann dann?". Mit Gesamtkosten von Fr. 8'616'000.- (inkl. Renovation der Gemeindeverwaltung) löste die Gemeinde mit dem Gemeindezentrum (fast) alle mittelfristigen Raumbedürfnisse. Als Partner im Stockwerkeigentum konnte die Raiffeisenbank gewonnen werden. Das Gemeindezentrum beinhaltet 2 Schulzimmer der Primarschule, Gemeidewerkhof, Feuerwehrmagazin, Sitzungsraum, Zivilschutzanlage, Wohngebäude für Jung und Alt (6 Wohnungen), Einstellgarage und Banklokalität.
 

 

Güterregulierung 1991 - 2004

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Als grosse kommunale Aufgabe führte die Gemeinde Metzerlen-Mariastein in den Jahren  1991 - 2004 eine Güterregulierung durch. Den immer noch 14 Bauernbetrieben der Gemeinde wurden damit gute Voraussetzungen für eine effiziente und rationelle Bewirtschaftung der Felder geschaffen. Flankierend wurden über 23 km neue Feldwege erstellt, welche nun auch durch die Wanderer gerne benutzt werden.


 

 

Fusion Einwohnergemeinde und Bürgergemeinde

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Mit 119 Ja zu 28 Nein und 9 leeren Stimmzetteln haben die Bürger und mit 294 Ja zu 60 Nein und 28 leeren Stimmzetteln haben die Einwohner am 24. November 2002 der Fusion der Einwohner- und Bürgergemeinde zur neuen Einheitsgemeinde Metzerlen-Mariastein zugestimmt. Mit Kantonsratsbeschluss vom 6. Mai 2003 genehmigte der Kantonsrat die Vereinigung rückwirkend per 1. Januar 2003. Ebenfalls genehmigte der Kantonsrat die neue Bezeichnung der so genannten Einheitsgemeinde zu Metzerlen-Mariastein.
 

 

Bücher zur Geschichte von Metzerlen-Mariastein

 

Bilder aus der Dorfgeschichte von Metzerlen
Paul J. Kamber, Luzern im Eigenverlag, Fr. 30.-
(Erhältlich auf der Gemeindeverwaltung)

Vom solothurnischen Leimental
Ernst Baumann, Verlag G. Krebs AG, Fr. 30.-
(Erhältlich auf der Gemeindeverwaltung)

Publikationen des Verkehrsverein Leimental

Leimental Dörfer und Landschaft an Birsig und Blauen
Dominik Wunderlin, Beat Trachsler, GS-Verlag, Basel

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